Die Voraussetzungen für die Wiedereröffnung der LMU nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges waren äußerst ungünstig. 70 Prozent der Bausubstanz waren zerstört. Besonders betroffen: das Hauptgebäude und die Kliniken sowie die naturwissenschaftlichen Institute. Ein Drittel des Bestandes der Universitätsbibliothek war vernichtet. 80 Prozent der Hochschullehrer wurden zunächst als politisch belastet eingestuft und daher entlassen. Neues Personal ließ sich nur schwer in das zerstörte München locken. Hinzu kamen Beanstandungen der amerikanischen Militäradministration.
Trotz vieler ungelöster Probleme konnte am 23. Juli 1946 die Wiedereröffnung der LMU gefeiert werden. Dem Hauptgebäude galt dann in den ersten beiden Nachkriegsjahrzehnten das Hauptaugenmerk beim Wiederaufbau. Von den 62 Hörsälen dort waren nur zwölf nutzbar, mussten aber für 70 Prozent der Studenten ausreichen. Dabei wuchs die Zahl der Studierenden trotz der schlechten Bedingungen rasch an: 1949 waren es bereits 10.000. Sie mussten in den ersten Nachkriegsjahren noch einen besonderen Beitrag leisten. In „Studentenbautrupps“ organisiert, halfen die Studierenden beim Wiederaufbau. Zunächst freiwillig, war dieser Dienst bis 1949 allgemeine Voraussetzung für eine Studienzulassung.
Wo ein Wiederaufbau nicht mehr möglich war, wie etwa bei der Tierärztlichen Fakultät, mussten neue Nutzbauten Raum für die Fakultäten schaffen. Mit dem Wiederaufbau der Universität, der wegen fehlender Mittel und bürokratischer Hürden nur schleppend voranging, wurde die Dislozierung der universitären Einrichtungen fortgesetzt.